Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) macht darauf aufmerksam, dass ärmere Kommunen versuchen, ihre Schuldenlast mit höheren Gewerbesteuer-Hebesätzen zu erleichtern, reiche Kommunen sich dagegen niedrige Hebesätze leisten. Das habe ein zunehmendes Ungleichgewicht zur Folge, denn die durch die zunehmende Digitalisierung und die steigende Bedeutung des Dienstleistungssektors immer flexibleren Firmen siedelten sich immer häufiger in den Regionen mit den niedrigen Hebesätzen an.
Der Hebesatz in Deutschland liegt laut DIHK bei den Gemeinden mit mehr als 20.000 Einwohnern durchschnittlich bei 431 Prozent bei einer Spannweite von Oberhausen mit 550 Prozent und dem hessischen Eschborn mit 280 Prozent.
Der DIHK warnt vor den langfristigen Folgen. Gewerbesteuererhöhungen sorgten allenfalls kurzfristig für höhere Einnahmen, mittel- und langfristig verschlechterten sie die Standortbedingungen und verschärften sogar die Haushaltsprobleme.